Erlebnisaufsätze stehen in den Eingangsstufen aller Schulformen auf dem Stoffplan und nehmen hier traditionell einen hohen Stellenwert ein.
Zu recht, denn die Kriterien für einen gelungenen Erlebnisaufsatz stehen dabei quasi prototypisch für die Anforderungen, die der Deutschunterricht an gutes Erzählen stellt. Diese Aufsatzform kann als die anspruchsvollste gelten, da der Aufbau eines Erlebnisaufsatzes formal strengsten Vorgaben unterliegt, und sprachlich entsprechend in Szene gesetzt werden muss. Inhaltlich verlangt ein Erlebnisaufsatz ein großes Maß an Kreativität, das so beispielsweise nicht bei Inhaltsangaben, Nacherzählungen oder Interpretationen vonnöten ist.
Zur Kategorie der Erlebnisaufsätze gehören beispielsweise Reizwortgeschichten oder Aufsätze, deren Aufgabenstellung die Ausgestaltung von Erzählkernen ist.
Beispiele für Reizwortgeschichten: Auftrag: Schreibe zu einer der folgenden Reizwortketten eine spannende und lebendige Geschichte!
Eisfläche‑ Leichtsinn‑ Hilfe
Wellensittich ‑ ausreißen ‑ Glück
Geburtstagsfeier ‑ Langeweile ‑ Streich
Ein Beispiel für die Ausgestaltung eines Erzählkerns als Schülervorlage gibt es hier zum Download.
Umso erstaunlicher, dass man tatsächlich Erlebnisaufsätze mithilfe von vorgefertigten Etiketten zeitsparend korrigieren kann und zwar ohne, dass die Bemerkungen schablonenhaft gestanzt wirken. Natürlich muss nicht immer „korrigiert“ werden, man kann ja auch mal wohlwollend „kommentieren“.
Als Aufsatzthemen eignen sich grundsätzlich alle Themen, die dem Erzähler eine gelungene hinführende Einleitung, einen spannenden Höhepunkt und einen überzeugenden Schlussteil abverlangen.
Voraussetzung ist nur ein ausreichendes Set von Randbemerkungen. Sie werden bemerken, dass viele dieser Aufsatzkommentare quasi universell einsetzbar sind. Aber sehen Sie selbst:
Was ist videogestützes Lernen (VGL)? Mit dem Begriff „videogestützes Lernen“ definiere ich eine Erarbeitungsmethode im Unterricht, die im Wesentlichen auf den Einsatz eines Lehrfilms im Unterricht basiert. Video steht hier für einen Film, der digital im Schulordner vorliegt und auf den Schüler und Lehrer Zugriff haben.
Somit ist hier nicht der 32-mm-Film früherer Tage gemeint und auch nicht die VHS-Videocassette. Die Gründe für diesen Ausschluss werden im folgenden erläutert.
Videogestütztes Lernen ist eine äußerst effektive schülerzentrierte Methode, Unterrichtsinhalte jedweder Art zu vermitteln, und eine, die gleichzeitig bei Schülern auch noch sehr gut ankommt. Außerdem zähle ich sie zu den arbeitssparendsten Methoden der Unterrichtsgestaltung überhaupt, so dass ihr Nichtvorhandensein in der Lehrer/innenausbildung unverständlich ist.
Aber auch hier gilt: Vor dem Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, will sagen: Vorbereitende Arbeiten sind schon noch nötig, aber dann kann man immer wieder die Rendite einfahren.
Praktische Umsetzung
Die Vorgehensweise ist denkbar einfach, sofern man einen funktionierenden Computerraum zur Verfügung hat; eine Voraussetzung, die leider im 21. Jahrhundert nicht durchweg an allen deutschen Schulen gegeben ist. Hat man aber eine einigermaßen zeitgemäße Hard- und Softwareausstattung, muss man nur noch den entsprechenden Unterrichtsfilm auf den für die Schulklassen zugänglichen Ordner hochladen bzw ablegen. (Der Schulassistent ist sicherlich gerne behilflich)
Jeder Schüler sollte zudem einen Kopfhörer haben, um ungestört von seinen Mitschülern an seinem PC den Film betrachten zu können.
An dieser Stelle unterscheidet sich unsere Methode schon vom „Filmegucken“ früherer Generationen, die im verdunkelten Filmraum eine Dreiviertelstunde lang dem Geratter des Filmapparates und den Ausführungen des Lehrfilmes ausgesetzt waren.
Effektiv im Sinne eines Lernerfolgs kann eine filmische Instruktion nämlich nur dann sein, wenn der Schüler mit dem Lerngegenstand in irgendeiner Weise interagieren kann. Und hier kommt nun der vorbereitende Lehrer wieder ins Spiel. Er muss den Film natürlich selbst gesehen haben und einen Arbeitszettel mit gezielten Fragen zum Film entworfen haben. Grobe Faustregel: Für einen Film von 15-20-Minuten Dauer sollte er ca 15 Fragen vorgeben. (siehe Beispiele in den folgenden Unterrichtsentwürfen)
Vorgabe für den Schüler ist es nun, die Fragen der Reihe nach abzuarbeiten und zu beantworten. Der Fragezettel, der ihm zu Beginn ausgehändigt wird, berücksichtigt die entsprechenden Leerzeilen für die Schülerantworten.
Schüleraktivität
Anders als bei zentral projizierten Videos auf der Filmraum-Leinwand, kann und soll hier der Schüler den Filmablauf selber steuern, eine Fähigkeit, die in Deutschland wohl jeder Schüler beherrscht. D.h., er soll den Film stoppen, sobald der abgespielte Filminhalt relevant ist für die Beantwortung der Fragen. Er kann/soll die entsprechende Stelle mehrfach abspielen, um die Frage angemessen beantworten zu können. Somit steuert der Schüler sein eigenes Erarbeitungstempo und seinen eigenen Lernfortschritt. So einfach kann Differenzierung sein!
Auf einem Windows-Rechner braucht der Schüler üblicherweise nur den Film anklicken und schon läuft er. Standmäßig ist der Media-Player als Abspielprogramm voreingestellt. Falls man lieber auf den VLC-Player (oder einen anderen Player) zurückgreifen möchte, kann man ihn problemlos im freigegebenen Ordner installieren, eventuell als portable Version. Die lässt sich nämlich ohne Installation in jeden beliebigen Ordner legen. Schüler brauchen dann nur noch den Film auf die Datei vlc-portable.exe zu ziehen.
Gut gemachte Unterrichtsfilme – eine hervorragende Quelle dafür ist z.B Planet-Schule.de – sind meist auch für Schüler unterschiedlichen Leistungsvermögens geeignet. Das ist ja der Vorteil eines Lehrfilmes: Sachverhalte zu veranschaulichen, bildhaft zu erklären. Der schwächere Schüler, dem die erste Erklärung zu schnell ging, kann den Vorgang jederzeit reproduzieren. Die Lehrer/in wird schnell die Vorzüge einer solchen Erarbeitungsmethode schätzen lernen.
Lehrers.de stellt einige Filme vor und liefert auch das zugehörige Arbeitsblatt als Worddatei.
Ein weiterer Artikel auf lehrers.de setzt sich noch ausführlicher und grundsätzlicher mit der Beschaffung von Unterrichtsmedien auseinander.
Um solch simple Technik einzusetzen, müssen Schulen – ich betone es nochmal – eine zeitgemäße Ausstattung vorhalten und Schulpersonal zur Verfügung haben, die einen Computerraum warten und ggflls dem Lehrpersonal assistieren können. Ein Vierteljahrhundert nach „Windows 95“ müsste sowas möglich sein. Wenn nicht, wäre das der Anlass für eine schulinterne Krisensitzung.
Übrigens, das hat alles noch nichts zu tun mit der neuerdings von so vielen beschworenen „Schule 4.0“. Aber das ist ein anderes Thema.
Das Korrigieren von Schülermappen, die man wahlweise vor der Zeugniskonferenz oder dem Elternsprechtag durchführt, zählt nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen von Pädagogen, zumal sie häufig mit Frusterlebnissen verbunden sind. Vorgaben für eine ideale Mappenführung werden nämlich gerne von Schülern missverstanden oder gänzlich ignoriert. Von der mangelnden Lesbarkeitwollen wir nicht reden.
Dennoch oder auch gerade deswegen wird von Lehrkräften erwartet, dass sie sich diesem Geschäft zuwenden. Wer nun 60 bis 100 Mappen auf seinem Schreibtisch liegen hat, wird wohl kaum auf die Idee kommen, zu jeder Mappe einen oder mehrere Kommentare zu verfassen, erst recht keinen, der den Zustand der Mappe individuell abbildet- und so dem Schüler gerecht wird.
Nichtdestotrotz erwartet der Schüler nach Zurückgabe seiner Werke ein Feedback.
Hier erweisen sich unsere vorgefertigten Mappenkommentare als echter Lehrerretter und als probates Mittel, schnell, eindeutig, gut leserlich und nervenschonend längst fällige Mitteilungen an passender Stelle abzudrücken. (Nur zur Erinnerung; Mit einem Etikettenbogen kann man 65 Kommentare verkleben. Bei unserem hier gebräuchlichen Standardformat von 38 mm x 21 mm haben wir 5 Etiketten in einer Zeile, multipliziert mit 13 Zeilen. Platz genug für durchaus differenzierende Aussagen. Auch die Ausgaben sind erschwinglich. So habe ich eine 100-er-Packung dieses Formats für weniger als 12 EUR erstanden-(ergibt 6500 Einzeletiketten)
Kurzum: Mit der hier vorgestellten Etikettenvorlage, die ich „allgemeine Mappenkommentare“ genannt habe, kommt man schon ziemlich weit.
Vorschau:
Allgemeine Mappenkommentare – Klicken zum Download
Mit der Methode „Korrigieren mit Etiketten“ lassen sich z.B Aufsatz-Korrekturarbeiten im Fach Deutsch erleichtern. Am folgenden Beispiel einer Inhaltsangabe wird die Vorgehensweise erläutert.
Die Arbeit, die man sich ja machen muss, um die Kommentare zu erstellen, ist natürlich nicht im Vorbeigehen zu erledigen. Aber einmal erstellt. kann man sie wiederverwenden für den nächsten Jahrgang. Vielleicht haben Sie ja sogar Kolleg/inn/en, mit denen man solche Produktionen austauschen könnte. Im folgenden ersten Praxisbeispiel erfolgt eine etwas ausführlichere Einführung in die Methode des Korrigierens mit Etiketten.