Welche Lehr- und Lernmethoden sind ansprechend und gleichzeitig schüler- und lehrerfreundlich? Um diese Fragen geht es beim „handwerklichen“ Teil des Lehrerknowhows. Wenn dann noch ein arbeitssparender Lehrer entlastender Effekt hinzukommt, umso besser.
Anders als beim bekannten „Methodentraining“ ist meine Zielsetzung, ein „Workaround“, in dem die Lehrer/innen bestimmte Arbeiten rationeller erledigen können. Und natürlich soll der Einsatz dieser Methoden im Unterricht auch einen pädagogischen Mehrwert erbringen. Man könnte diesen Ansatz so beschreiben: Nicht nur die Schüler sollen etwas davon haben, auch LehrerInnen sollen diese Methoden zugute kommen.
Richtig angewandt, bringen sie LehrerInnen eine Entlastung, sowohl für den Ablauf des Unterrichtes als auch für künftige Planungen, weil man immer wieder darauf zurückgreifen kann.
Dabei kann es durchaus sein, dass der Erwerb einer Technik anfänglich eine Mehrbelastung darstellt. Der Ertrag in Form von Arbeitsersparnis stellt sich so richtig erst beim wiederholten Einsatz einer Methode/Technik ein, wie bei jeder Investition.
Unterrichtsmethoden im Sinne des bekannten „Methodentrainings“ sind hier also nicht gemeint und müssen hier von mir nicht um eine weitere Facette bereichert werden. Beim Methodenlernen a` la Klippert müssten Schüler und Lehrer erst in die zur Anwendung kommenden Methoden eingewiesen werden.
Hier dagegen geht es darum, LehrerInnen eine Technik an die Hand zu geben, die zwar auch mit einigem Aufwand erworben werden muss, die dann aber ad hoc einsetzbar sind, sozusagen „out of the box“. Die SchülerInnen müssen also nicht besonders vorgeschult werden. Auch darauf beruht zu einem gewissen Teil die Arbeitsentlastung für LehrerInnen.
Wenn hier beispielsweise vom „Videogestützen Lernen“ die Rede sein wird, so muss sich die LehrerIn das zugehörige – nicht sehr aufwändige- technische Knowhow aneignen, um einen solchen Unterricht umzusetzen. Die Schüler kommen dann aber mit dem Angebot sofort klar. Im Idealfall wird eine solche Unterrichtsstunde zu einem „Selbstläufer“.
Dazu werden immer auch fertig einsetzbare Beispiele zum Download angeboten. Es geht also nicht nur um „Anregungen“.
Das lässt sich auch am Beispiel der hier zu Anfang vorgestellten Methode, der „Korrekturen mit Etiketten“ verdeutlichen:
Die Unterrichtsmethode „Korrekturen mit Etiketten“ setzt eine vorbereitende Arbeit der Lehrenden voraus, das Erstellen der Etiketten. Diese durchaus gewöhnungsbedürftige Methode (für Lehrer) soll es Schülern erleichtern, eine angemessene Korrektur einer Deutscharbeit zu bewerkstelligen. Den LehrerInnen bringt die Methode spätestens beim nächsten Aufsatz mit dem gleichen Thema eine enorme Arbeitsersparnis.
Ob die traditionelle Didaktik einen Stundenentwurf, bei dem es um das Korrigieren einer Klassenarbeit geht, überhaupt als Gegenstand didaktischer Überlegungen einstuft, sei einmal dahingestellt. Der Praktiker weiß, dass er sich darum zu kümmern hat.